Die Kaufpreise für Wohnimmobilien steigen weiter. Während die Entwicklung der Mietpreise stagniert, die Mieten lokal sogar sinken (vergangene Woche berichteten wir über den jüngsten Einbruch der Neuvertragsmieten in Frankfurt), haben sich die Kaufpreise für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser während der Coronakrise deutlich verteuert. Thomas Mayer, Ökonom am Flossbach von Storch Research Institut, bezeichnet die Preisspirale im Immobilienmarkt als „Immobilien-Inflation“.
So treibt die Immobilien-Inflation die Preise für Immobilien nach oben
Die Corona-Pandemie habe den Preisanstieg verschärft, „Häuser und Wohnungen werden jetzt erst recht teurer.“, zitiert die BILD den Wissenschaftler. Eine Immobilien-Inflation? Die Expertenstimmen, die auf eine inflationäre Entwicklung der Preise für Wohnimmobilien hinweisen, mehren sich. Schon zum Ende des vergangenen Jahres hatte Star-Ökonom Prof. Hans-Werner Sinn die explodierenden Kaufpreise in den Fokus genommen (vgl. Ausgabe 49-20). In Frankfurt haben sich die Quadratmeterpreise beim Kauf einer Eigentumswohnung laut F+B allein in Q4/2020 um 40 € auf durchschnittlich 5.370 € verteuert. Deutschlandweit handelten Eigentumswohnungen im Vergleich zum Vorquartal 0,6 Prozent, Ein- und Zweifamilienhäuser 0,7 Prozent, teurer. Über die Gründe für die steigenden Preise sind sich die Experten einig. Ein dauerhaft niedriges Zinsniveau befeuert die Nachfrage von Privathaushalten nach Wohneigentum. Sowohl Eigentumswohnungen, aber auch Einfamilienhäuser werden von Selbstnutzern nachgefragt. Die niedrigen Finanzierungszinsen machen den Immobilienkauf, selbst bei hohen Kaufpreisen, erschwinglich.
Das Eigenheim wird für die Deutschen mit Corona noch wichtiger!
Mit der Corona-Pandemie sei zudem der Stellenwert des Eigenheims neu definiert worden - Wohnen ist für die Deutschen jetzt noch wichtiger. Gleichzeitig treteten aber auch institutionelle Käufer, malngels alternativer Investitionsmöglichkeiten, häufiger im Markt auf. Die Schere zwischen (aktuell stagnierenden) Mietpreisen und kletternden Kaufpreisen für Wohnimmobilien weitet sich aus. Der Mietertrag definiert den intrinsischen Wert der Immobilie. Die Spanne zwischen Mieten und Kaufpreisen gilt als Blasen-Indikator. Mit steigenden Kaufpreisen sinkt die Mietrendite, das Investment verliert in der Anlegergunst. Ausnahmen: Dem Immobilien-Sachwert wird eine höhere Wertspeicherfunktion zugeschrieben, als dem Geld oder / und der Investor spekuliert auf weiter steigende Preise. Ein Vorgang, der auch auf gestiegene Inflationserwartungen in der Realwirtschaft hindeuten kann. Für Eigentümer, die aktuell in Immobilien investiert sind, die jedoch Investmentalternativen sehen, könnten perspektivisch über den Verkauf ihrer Immobilie nachdenken. Besonders sinnvoll wäre die Veräußerung von langfristig vermieteten Kapitalanlagen, wenn der Marktwert vergleichsweise eng an der Mietrendite anliegt oder sich sogar ein negatives Verhältnis ergibt - beispielsweise bei Immobilien, die von Mietern mit alten Mietverträgen bewohnt werden und die somit entsprechend niedrige Mieterträge generieren. Wir unterstützen Sie kostenfrei bei der Entscheidungsfindung, ob der Verkauf Ihrer Immobilie in Ihrem Fall sinnvoll sein könnte.
DIE INFOBOX
Planen Sie aktuell den Verkauf Ihrer vermieteten Immobilie? Der Abschluss der Transaktion vor der Bundestagswahl im September 2021 könnte sinnvoll sein. Das politische Risiko für Investitionen in vermietete Wohnimmobilien könnte mit nach der Wahl sprunghaft steigen. Mit dem Koalitionsvertrag könnten immobilienbezogene Themen, bspw. die Einführung eines deutschalndweiten Mietendeckels, einer weiteren Verschärfung der Mietpreisbremse usw. in den Blickpunkt rücken und für Zurückhaltung bei Käufern sorgen.
Beitrag erschien erstmals in den VermieterPRO Immo-News vom 21.02.2021. Sie möchten aktuelle News und Infos zu unseren Angeboten, sowie Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt beziehen? Registrieren Sie sich kostenfrei in unserem Newsletter.
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